Besuch im Kirschenanbaugebiet

Zusammen mit dem lokalen Verantwortlichen haben wir zusammen Bäume geschnitten. Der richtige Schnitt ist entscheidend für die nächste und übernächste Ernte. Zudem haben wir Eisenrohre zusammengebaut für eine Kirschenabdeckung, Beton gemischt und Anker eingegossen, damit die Abdeckung installiert werden kann. Eine Abdeckung schützt die Kirschen vor dem Regen und damit vor dem Platzen und Faulen.

Zusammen mit der Vertriebsfirma haben wir eine Drohne für den Pflanzenschutz getestet. Wir sind tief beeindruckt von der Qualität der Drohne, welche auch in dem recht verwinkelten Obstgarten ihren Weg selbständig findet.

Bei jedem Besuch darf auch das reichhaltige Essen nicht fehlen. Ein Besuch in China lohnt sich auch deshalb – und zurzeit dürfen Schweizer sogar ohne Visa zwei Wochen in China erweilen.

 

Eine grössere Ernte wird 2024 erwartet

Äpfel und Kirschen – der Ertrag 2023 für die Äpfel war leider tiefer als erwartet. Der Anbau von Obst in diesem Gebiet bleibt herausfordernd. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist ein ideales Umfeld für Pilzkrankheiten. Deshalb werden für 2024 die Pflanzenschutzmassnahmen für die Äpfel angepasst. Die grösste Innovation wird sein, dass die biologischen Mittel per Drohne gesprüht werden, was die Effizienz und die Wirksamkeit erhöhen wird.

Dier erste Kirschenernte erwarten wir für 2024. Die Kirschen werden durch Plastiküberdachnungen vor Regen geschützt, damit diese nicht aufspringen und zu faulen beginnen. Das Gerüst für die Abdeckung wurde 2023 installiert, im Frühjahr 2024 wird gedeckt werden.

Pflanzenschutz mit Drohnen

Drohnen sind sehr effektiv in unwirtlichem Gelände und versprühen die Pflanzenschutzmittel gezielt, schnell und in kleinen, gut platzierten Dosen. Bei feuchter Witterung vermehren sich die Pilze rasant. Deshalb ist es wichtig, früh mit Milchpulver oder anderen organischen Mitteln zu sprühen, damit die Pilze in ihrem Wachstum gehemmt oder sogar gestoppt werden.

Bei den Äpfeln waren die Pilzkrankheiten 2023 dafür verantwortlich, dass die Bäume schon im Sommer die Blätter verloren. Dadurch konnten sie weniger Reserven fürs Folgejahr einlagern. Um die Bäume am Leben zu erhalten, ist es wichtig, diese Pilzkrankheiten 2024 stark einzudämmen.

Kirschbäume sind gesetzt

Die Mitarbeitenden in Sichuan haben im Frühjahr 2021 0.8 ha Land mit Kirschbäumen bepflanzt. Die gepflanzten Sorten sind «Russian 1», «Russian 8», «Santina», «LuYing», «Regina» und vier weitere werden getestet.

Die ersten Kirschenbäume, die letztes Jahr (2020) gesetzt wurden, blühen bereits. Wir erwarten, dass wir mit unseren Partner wiederum viel lernen können, wie sich die verschiedenen Sorten in dem doch eher feucht-nassen Klima verhalten werden.

   

Dranbleiben

Ein Obstbauprojekt online zu beraten, ist für den Experten, der in der Schweiz wohnt, herausfordernd. Doch unsere Partnerorganisation CDRF in China, die vor Ort für die Leitung vom Obstbauprojekt zuständig ist, bleibt dran. Ende 2022 konnte Material für die Abdeckung bei einer Firma in Chengdu eingekauft werden. Damit konnte anfangs 2023 der grösste Block der Bepflanzung von ca. 10 Aren abgedeckt werden. Diese Überdachungen sollen die Fruchtbäume unter anderem vor starkem Niederschlag schützen und dadurch den Ertrag steigern. Noch ausstehend ist der Einkauf eines Insektennetzes, um die gedeckten Kirschen vor Vögeln und Insekten zu schützen.

Kirschen und Äpfel sind in China begehrt. Der Absatz sollte also gesichert sein. Der Anbau und Pflege der Obstplantage sind arbeitsintensiv. Dieses Obstbauprojekt schafft somit Arbeitsplätze für die Menschen in den umliegenden Dörfern.

Wann ist die nächste Reise möglich?

Der Schweizer Obstbauexperte ist bereit, eine weitere Reise nach Sichuan zu unternehmen. Wann wird dies wieder möglich sein? Trotz guten Verbindungen übers Internet scheint uns ein Besuch vor Ort wichtig, um dem Projekt ein gutes Fundament zu geben.

Aufgrund der Pandemie kann der Obstbauexperte, Daniel Gerster, seit längerer Zeit nicht nach China reisen. So finden alle Beratungen online mit Übersetzung statt, was sehr herausfordernd ist. Gerade bei praktischen Arbeiten und beim Erkennen von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen wäre ein Besuch vor Ort sehr wertvoll. Trotzdem sind positive Entwicklungen zu beobachten. Die 2021 abgestorbenen Kirschbäume sind ersetzt worden und gut angewachsen. Die Apfelplantagen haben die ersten Früchte getragen.